Montag, 27. August 2012

Wandertour in der Südpfalz ... Pyrenäen im Blick


Hallo zusammen,

nun ist es fast soweit. Die Pyrenäentour steht unmittelbar bevor. Am kommenden Sonntag (02.09) geht es los. Zunächst mit dem Zug über Paris bis nach Pau. Dort machen wir einen Zwischenstopp für ein paar Stunden, ehe es dann früh am Montagmorgen mit Regionalzug und Bus zum eigentlichen Startpunkt der Wanderung gehen wird. Den Bus von Bedous müssen wir dann an einer Straßengabelung verlassen (da muss ich nochmal mein Französisch aufpolieren ;-)).

Von dort geht es schließlich zu Fuß hinauf nach Lescun (~5km). Und dort beginnt dann die erste Etappe. Durch den Nationalpark werden wir dann etwa 8 Tage zu Fuß unterwegs sein. Alles was wir brauchen, inkl. Nahrung, werden wir am Mann haben. Das Ziel ist, jeden Tag eine Hütten zu erreichen, in deren Umfeld wir dann Zelten können. Das ist natürlich immer vom Wetter abhängig. Erste Prognosen deuten aber nahezu perfektes Wetter an. Zumindest für die ersten Tage … danach ist es noch zu weit weg.

Wenn alles klar geht sollten wir am Dienstag (11.08.) den Zielort Cauterets erreichen. Wir haben uns einen Tag Puffer eingerechnet (falls wir aus irgendeinem Grund länger brauchen). Diesen werden wir dann entweder in Cauterets oder knapp nördlich in Lourdes verbringen. Schließlich geht es mit dem Zug über Toulouse nach Marseille, wo wir eine Nacht verbringen werden. Am Donnerstag sollten wir schließlich wieder wohlbehalten in Hanau eintreffen.

Soweit die Pläne … was daraus geworden ist und welche Eindrücke wir mitgenommen haben … dazu dann zu gegebener Zeit mehr.

Vergangenes Wochenende (18/19.08) haben wir noch eine Probewanderung in der Südpfalz (nähe Landau) gemacht. Das gerade dieses Wochenende das heißeste des Jahres sein würde, war sicher nicht geplant. Um ein gewisses Gefühl zu bekommen, ließ es sich aber nicht vermeiden und so sind wir mit dem Auto nach Lindelbrunn gefahren.

Von dort ging es auf insgesamt etwa 25 km über die Burgruine Landeck, Madenburg und Slevogthof zu einem im Wald gelegenen Trekkingplatz. Es gibt insgesamt 7 solcher Trekkingplätze in der Südpfalz, wo man offiziell mit dem Zelt nächtigen darf. Unsere trug den Namen des nahegelegenen Ortes Leinsweiler.

Dort konnten wir dann das erste Mal ein Großteil der Reiseutensilien testen und haben Wasser aus einem nahegelegenen Bach entnommen. Aufgrund der Hitze war an Schlafsack nicht zu denken und auch so gestaltete sich das Schlafen weniger gut.

Rückzug ging es auf einer leicht geänderten Route wieder nach Lindelbrunn. Die zwei Tage Wanderung waren sicherlich sehr wichtig und haben uns gezeigt, was in den Pyrenäen auf uns zukommen wird (sicherlich noch mehr). Nach den zwei Tagen waren wir ziemlich erschöpft und hatten auch ganz schön Muskelkater.

Anbei gibt es noch ein paar Bilder … zum einen von der Strecke und zum anderen von der Landschaft. Mit Freude aber auch einer ordentlichen Portion Respekt sehen wir also nun dem kommenden Sonntag entgegen.

Bis zum nächsten Mal …
Viele Grüße
Marcus

Wanderstrecke:

Höhenprofil:

Fotos:
Wandertour Südpfalz Aug12

Freitag, 10. August 2012

Die Route der Industriekultur - Tour de Ruhr


Hallo miteinander,

endlich habe ich es geschafft unsere Fahrradtour im Ruhrgebiet aufzuarbeiten. Diese fand in der Woche über Himmelfahrt statt. Wir sind am Sonntag zuvor los gefahren und am darauf folgenden Samstag wieder zurück. Zunächst dazu ein Blick auf unsere Fahrtroute (nicht exakt, nur grob):

Tag 1 (Hagen)
Los ging es also am Sonntag, wo wir uns mit dem Zug auf dem Weg nach Hagen gemacht haben. Das sollte unser Startpunkt sein. Als Übernachtungsmöglichkeit hatten wir uns eine Jugendherberge ausgesucht. Diese war noch so richtig schön eingerichtet, wie früher (Doppelstockbetten, Toiletten auf dem Gang, etc.).

Da wir erst am Nachmittag angekommen sind, haben wir für diesen Tag noch keine Tour geplant, sondern sind einfach ein bissel in der erweiterten Umgebung herum gefahren. Die lustigste Sache war im Übrigen der Ort wo wir uns etwas gestärkt haben. Dazu haben wir nämlich direkt an der Ruhr an einem Biker-Imbiss halt gemacht. Das war schon irgendwie seltsam da zwischen den ganzen Bikern zu stehen ... mit unseren Fahrrädern :-)

Anschließend sind wir dann zu Hohensyburg zu Fuß aufgestiegen und hatten von dort einen prima Blick auf den Hengsteysee, der den Zusammenfluss zwischen Lenne und Ruhr markiert. Oben auf dem Berg befand sich auch das Kaiser Wilhelm Denkmal, das wirklich sehr beeindruckend aussah.

Damit war das Warmfahren abgeschlossen und wir haben noch gemütlich auf dem Nostalgie-Jugendherbergs-Zimmer zu Abend gegessen.

Bilder vom ersten Tag:
Fahradtour Tag1 (Hagen)


Tag 2 (Hagen nach Essen-Werden)
Der zweite Tag sollte uns den ganzen Tag an der Ruhr entlang führen. Das Ziel war eine Jugendherberge in Essen-Werden, die wir bereits am Vortrag reserviert hatten.

Den ersten kurzen Stopp haben wir in Wetter eingelegt. Allein schon des Namens wegen, war dies ein Pflichtziel :-) Es gab aber auch einige interessante Bauwerke zu besichtigen, wie die Villa von Unternehmer Carl Bönnhoff, das Rathaus oder auch das Fünf-Gibel-Eck.

Direkt danach ging es weiter entlang von schönen Ruhrauen in Richtung Witten. Dort sind wir im beliebten Naherholungsgebiet von Hohenstein gewesen. Dieser Stadtteil liegt im sogenannten Ardeygebirge. Dieser bewaldete Höhenzug reicht bis 274 m über NN. So mussten auch wir ersteinmal bergauf fahren. Dort hatten wir dann aber vom Bergerdenkmal einen perfekten Blick auf das Ruhrtal und Umgebung. Dieses Denkmal ist ein Aussichtsturm, der zu Ehren des Mitbegründers der Turngemeinder Witten 1848, errichtet wurde.

Nach der Abfahrt hinunter zur Ruhr, folgten wir weiter dem Fluss stromabwärts, südlich vorbei an Witten. Das dort gelegene Tal trägt den Namen Muttental. Dieses ist gekennzeichnet von großen Wiesen und grünen Landschaften. In früheren Jahren wurde die erste Steinkohle des Ruhrgebiets abgebaut (1510). In diesem Tal befindet sich auch die Zeche Nachtigall, die leider an diesem Tag geschlossen war, sodass wir nur einen Blick durch das Tor riskieren konnten. 1896 geschlossen, ist die Zeche heute ein Standort des Westfälischen Industriemuseums.

Nicht weit von der Zeche entfernt befand sich die Burgruine Hardenstein. Bevor wir die Ruhr dort mit einer Personenfähre überquert haben, gab es einen kurzen Abstecher zur Ruine. Um diese ranken sich viele Geschichten. Zur Zeit unseres Besuches war die kleine Burgruine schon ziemlich verfallen. Man war aber gerade dabei diese neu zu restaurieren.

Noch ein paar Worte zur Fähre Hardenstein. Diese ist nämlich die einzige Ruhrtalfähre überhaupt. Sie wurde 2006 eröffnet. Man kann die ehrenamtlich betriebene Fähre kostenlos benutzen, kann aber einen kleinen Beitrag in die Spardose geben, was wir natürlich auch getan haben.

Weiter ging es, nun auf der anderen Ruhrseite. Schon bald stiegen wir wieder vom Rad ab. Es gab einfach zu viel zu sehen. Haus Herbede war der nächste Halt. Ein sehr ansehnliches Rittergut, dass zum ältesten Gebäude von Witten gezählt wird (1200) und sich dem Anschein nach sehr gut für Hochzeiten eignet :-)

Anschließend gab es ein paar Irritationen bei der Weiterfahrt, sodass unsere Route rund um den Kemnader See etwas eigenwillig ausfiel. Dadurch kamen wir aber an der Wasserburg Haus Kemnade vorbei, die uns sehr gefallen hat. Sie ist eine der besterhaltenen Burgen im Ruhrtal und heute ein beliebtes Ausflugsziel.

Das nächste Ziel war die Stadt Hattingen, wo wir uns auch etwas Zeit nahmen um einen kleinen Rundgang zu machen. Die Stadt hat vor allem viele Fachwerkhäuser zu bieten gehabt. Auch spielte sie eine große Rolle in der damaligen Hochzeit des Bergbaus.

Im Anschluss wurde der erste, und wie sich später zeigen sollte, auch einzige Kontakt mit Bochum hergestellt. Genauer gesagt waren wir in Bochum Dahlhausen, wo wir uns mit etwas Proviant eingedeckt haben und uns den bekannten Bahnhof angeschaut haben.

Den Rest der Strecke haben wir dann kaum noch Pausen gemacht und so erreichten wir am frühen Abend schließlich Essen-Werden. Dort mussten wir ersteinmal wieder ordentlich in die Pedale treten den die Jugendherberge lag auf einer deutlichen Anhöhe. Zum Schluss wurde es so steil, dass wir sogar gezwungen waren, abzusteigen. Oben angekommen mussten wir feststellen, dass die Herberge mehr als gut gefüllt war. Schulklassen aus Deutschland, aber auch Frankreich verteilten sich auf dem Gelände. Das Zimmer hatte schon einen deutlich höheren Standard, als in Hagen. Es gab zwar noch die Doppelstockbetten, aber es gab bereits ein eigenes Bad im Zimmer.

Bilder vom zweiten Tag:
Fahrradtour Tag 2 (Hagen - Essen/Werden)


Tag 3 (Essen-Werden nach Duisburg)
Nach einer erholsamen Nacht, stand auch schon die letzte Tagestour an der Ruhr an. Diesmal sollte es nach Duisburg gehen. Zuvor machten wir aber einen längeren Aufenthalt in der Villa Hügel. Den Besuch, der sich bei meiner Abordnung nach Essen damals nicht ausging, hatten wir uns fest vorgenommen. Angesichts von kräftigen Schauern inkl. Graupel, war das wohl auch die beste Entscheidung.

Die Länge des Aufenthalt ließ sich aber auch leicht mit der tollen Ausstellung begründen. Nachdem wir die prunkvolle Villa besichtigt hatten, ging es in das benachbarte Gebäude, wo wir viel über die Geschichte und die verschiedenen Generationen der Familie Krupp gelernt haben. Wirklich hochinteressant. Arndt von Bohlen und Halbach verzichtete übrigens als letzter Nachkomme auf sein Erbe und die Villa. Damit endete auch die Ära der Familie Krupp. Die Villa ist heute im Besitz der Kulturstiftung Ruhr.

Dann ging es endlich mit dem Fahrrad los. Unterbrochen von einem neuerlichen Regenschauer steuerten wir Essen-Kettwig an, den Ort wo ich bei meiner Abordnung 2010 untergebracht war. Dort haben wir dann auch im „Ruhrpott" Mittag gegessen. Ein toller Imbiss mit klasse Hausmannskost, der mir von damals noch in Erinnerung geblieben ist.

Das nächste Ziel an diesem Tag war Mülheim an der Ruhr. Der Kenner weiß … dies ist Geburts- und Wohnort von Helge Schneider. :-) Auch sonst ist die Stadt wirklich nett anzusehen, wenngleich nicht außergewöhnlich. 167.000 Einwohner stark haben Aldi-Süd und die Tengelman-Holding mit Plus ihren Sitz in der Großstadt.

Daneben gab es auch zahlreiche eindrucksvolle Villen entlang der Ruhr und rund um den Wasserbahnhof Mülheim. So zum Beispiel die Villa von Josef Thyssen.

Aufgrund eines neuerlichen Schauers haben wir uns gemütlich in einem Café niedergelassen und gemeinsam mit der Rentnerschaft von Mülheim an der Ruhr Kuchen und Kaffee genossen. Aufgrund unserer Fahrradkluft passten wir da ganz und gar nicht in die Gemeinschaft. :-)

Wieder auf das Fahrrad geschwungen dauerte es bestimmt eine halbe Stunde, bis wir Mülheim verlassen haben … die Wegführung war so verstrickt, dass wir uns nach längerer Fahrtzeit plötzlich wieder in einem Stadtteil von Mülheim befunden haben.

Schließlich näherten wir uns aber unaufhaltsam dem nächsten Etappenziel Duisburg. Auf der Strecke kamen wir am Wassermuseum Aquarius vorbei. Der Turm wurde ursprünglich von August Thyssen gebaut und diente der Versorgung der Gemeinde Styrum. Heute befindet sich in dem Turm ein preisgekröntes Museum über das Element Wasser. Dieses wäre mit Sicherheit einen Besuch wert gewesen. Leider waren wir dafür aber zu spät dran.

Durch Duisburg mussten wir dann noch eine Weile fahren um die nächste Unterkunft zu finden. Dabei haben wir noch Abstecher zur Rheinorange gemacht (der Zusammenfluss von Ruhr und Rhein), sowie dem Museum der Deutschen Binnenschifffahrt, dass wir leider aus Zeitgründen auch nicht besuchen konnten.

Die Jugendherberge war nocheinmal besser, als diejenige in Essen-Werden. Sie lag mitten im Industriepark Duisburg. Das Zimmer bot neben eigenem Bad und Doppelbett, auch einen Fernseher. Soviel Luxus hat schon kaum noch etwas mit einer JH zu tun und das machte sich dann natürlich auch im Preis bemerkbar gemacht. An diesem Abend war im übrigen auch das umstrittene Auf- bzw. Abstiegsspiel zwischen Hertha und Düsseldorf. Auf dem Gang hatten wir irgendwelche Grundschüler, die wohl aus Düsseldorf kamen und bei den Toren wie angestochen durch die Gegend gesprungen sind.

Danach war dann aber Ruhe und wir konnten problemlos einschlafen.

Bilder vom dritten Tag:
Fahrradtour Tag 3 (Essen/Werden - Duisburg)


Tag 4 (Duisburg nach Oberhausen)
An diesem Tag war unser Ziel Oberhausen. Bei eher wenig optimalen Wetter haben wir aber zunächst die erste Tageshälfte noch im Industriepark Duisburg oder wie es richtig heißt: Landschaftspark Duisburg-Nord. Dort umher zu laufen war mehr als beeindrucken. Man konnte sich die ganzen alten Industrieanlagen anschauen und auch den Hochofen besteigen. Insgesamt 200 Hektar groß ist das gesamte Gelände und wird unter anderem auch vom Deutschen Alpenverein genutzt. Man kann dort nämlich prima klettern, sowohl im Klettergarten, sowie in einen Höhenkletterparcour im Hochofen.

Es ist schon wirklich toll, was aus diesem Denkmal der Industrie gemacht wurde. Es hat wirklich viel Spaß gemacht dort umher zu laufen und gerne hätten wir auch noch längere Zeit dort verbracht. Wir können einen Besuch des Landschaftspark in jedem Fall mehr als empfehlen.

Schließlich mussten wir dann aber doch aufbrechen. Mit kräftigen Gegenwind sind wir zunächst entlang des Rheins nach Norden gefahren. Dabei ging es vorbei an verschiedenen Industrieanlagen wie beispielsweise dem Hochofenwerk Schwelgern, dass man besonders gut vom Alsumer Berg aus sehen konnte. Unser erstes Ziel sollte das kleine Städtchen Orsoy sein. Um dorthin zu gelangen mussten wir den Rhein mit einer Fähre überqueren.

Orsay ist bekannt durch seine mittelalterlichen Festungsmauern und die Rheinpromenade. Wirklich begeistern konnte uns dieser verschlafene Ort aber ganz und gar nicht. So blieb es auch bei einem Mittagsimbiss, ehe wir wieder auf die andere Rheinseite übersetzten.

Nun ging es weiter in Richtung Oberhausen entlang der Emscher. Entlang der Strecke gab es einige schöne Brücken zu bestaunen. Nach einem kurzem Abstecher vorbei am Gasometer und dem CentrO Park erreichten wir schließlich unser Etappenziel.

Der CentrO Park ist ein riesige Einkaufszentrum mit angereihten Freizeitzentrum in Oberhausen und soll damit das größte in Europa sein.. Ob man das nun gut findet … darüber kann man sicher geteilter Meinung sein, eindrücklich ist es aber in jedem Fall.

Das Industriemuseum Gasometer Offenbach konnten wir aufgrund des geringen Zeitbudgets leider nicht besuchen Es steht aber in jedem Fall auch auf der Liste der zu besuchenden Sehenswürdigkeiten bei der nächsten Reise ins Ruhrgebiet.

Übernachtet haben wir diesmal übrigens in einer Pension. Nix besonderes, aber trotz der verrauchten Kneipe unter dem Zimmer noch akzeptabel.

Bilder vom vierten Tag:
Fahrradtour Tag 4 (Duisburg - Oberhausen


Tag 5 (Oberhausen nach Herne)
Der fünfte Tourtag sollte uns entlang der Emscher in Richtung Herne führen. Wieder gab es einige schöne Brücken zu überqueren. Das erste Ziel des Tages war das sogenannte Tetraeder von Bottrop.

Das Tetraeder war eine wirklich außergewöhnliche Konstruktion auf einer ehemaligen Halde (Haldenereignis Emscherblick). Dieses Gebilde besteht aus 210 Tonnen Stahl und Rohren mit einer Länge von 1.5 km, die in Form eines Tetraeders angeordnet waren. Nicht jeder traute sich bis nach oben, da man auf den Zwischenplattformen direkt nach unten schauen konnte. In Kombination mit dem Wackeln aufgrund des Windes, war das schon etwas grenzwertig. :-) In jedem Fall hatte man einen tollen Blick in die umgebende Landschaft. Interessant war auch, dass drei Leute sich immer wieder von oben abseilten. Da muss man sich auch ersteinmal überwinden über die Absperrung zu klettern.

Weiter ging es über Welheim wieder zur Emscher. Die Gartenstadt Welheim ist eine alte Arbeiterkolonie in der Stadt Bottrop. Die wirklich einmaligen Wohngebäude werden heute ganz normal als Häuser vermietet.

Das nächste Ziel war der Nordsternpark in Gelsenkirchen. Am heutigen Himmelfahrtstag war dies natürlich ein großes Ausflugsziel. Direkt an der Emscher gelegen, war dieser Landschaftspark wirklich sehr schön und auch eindrücklich. So fand dort nach der Stilllegung und Restaurierung 1993 bald darauf die Bundesgartenschau (1997) statt. Neben viel Natur gliederten sich die alten Zechengebäude wunderbar in das Gesamtkunstwerk des Industrieerbes ein.

Aber damit war auch noch nicht Schluss für diesen Tag. Wir befuhren noch die Halde Hoheward. Erneut gab es einen bösen Anstieg mit dem Fahrrad (immerhin wieder 152 m). Soviel bergauffahren haben wir im Vorfeld der Tour überhaupt nicht erwartet ;-) Der Ausblick hat sich aber mehr als gelohnt.

Die Halde Hoheward ist wirklich ein wunderschöner Landschaftspark, der Schüttungen der Zeche Recklinghausen entstand. Neben dem grandiosen Ausblick gab es auch noch futuristische Stahlbauten und eine Sonnenuhr zu bewundern. Mir persönlich hat dieser Landschaftspark mit am Besten gefallen. Zu der Halde gab es nicht nur die Straße, sondern auch zahlreiche Fußgängerbrücken.

Vorbei an der Zeche Recklinghausen ging es schließlich zum Etappenziel Herne. Die Unterkunft dort war … sagen wir mal … interessant. In dem „Hotel" wohnten irgendwie nur Leute vermutlich osteuropäischer Abstammung. Überall wurde geraucht. Zum Schlafen hat es auf jeden Fall gereicht und etwas Frühstück gab es auch. Brötchen mit Wurst/Käse, wo man nicht wusste, wie lange der schon offen ist und Kaffee der so bitter war, dass er einem bald im Halse stecken geblieben ist. Ich habe mich sogar getraut ein Frühstücksei zu essen. :-D Die Leute waren aber soweit sehr nett und die Unterkunft war auch günstig. Wenn nicht alles so verraucht gewesen wäre, hätte es uns vielleicht sogar richtig gefallen.

Bilder vom fünften Tag:
Fahrradtour Tag 5 (Oberhausen - Herne)


Tag 6 (Herne nach Werne)
Am letzten richtigen Reisetag ging es nach Werne. Dafür haben wir uns fast den ganzen Tag entlang verschiedenster Kanäle unter anderem dem Rheine-Herne Kanal und Dortmund-Ems Kanal sowie dem Datteln-Hamm Kanal nach Osten bewegt. Als erstes Zwischenziel stand das Schiffshebewerk Heinrichenburg. Dort haben wir dann auch einen Rundgang durch das Museum gemacht.

Das alte Schiffshebewerk Henrichenburg, dass mittlerweile als Museum fungiert, wurde 1899 von Kaiser Wilhelm II eröffnet und war sehr wichtig für die Fahrbarkeit des Dortmund-Ems-Kanals. Es funktionierte über Auftrieb mit Hilfe von Schwimmern und hat die Schiffe um 14 m gehoben. Dadurch war es nun auch möglich bis in den Dortmunder Hafen zu fahren. Mittlerweile gibt es ein neues Hebewerk (Baujahr 1962).

Nach dem interessanten Rundgang ging es weiter durch den Schleusenpark Waltrop zur Halde Brockenenscheidt. Diese zu Waltrop gehörende Halde ist die kleinste Halde im Ruhrgebiet. Wie auf vielen der anderen Halden befand sich auf der Spitze eine Konstruktion, der Spurwerkturm. Dabei handelt es sich um ein Holzgitterbauwerk, dass die Form eines Pyramidenstumpfes hat. Natürlich hatten wir auch von dort wieder einen tollen Blick auf die Umgebung, wie auch die Zeche Waltrop. Dort befinden sich mittlerweile einige interessante Geschäfte, Restaurants und anderes. In jedem Fall konnte man dort auch einige Zeit herumlaufen. Das Gelände mit den vielen restaurierten Gebäuden war wirklich sehr ansehnlich.

Nach dem Zwischenhalt fuhren wir weiter entlang des Datteln-Hamm Kanals. Später sind wir dann in Richtung Cappenberg abgebogen und habe eine schöne Tour durch den Wald gemacht. Ziel war das Schloss Cappenberg. Dieses Schloss ist ein schöner Aussichtspunkt mit Ausblick auf das östliche Ruhrgebiet. Das Schloss in Zeiten des Mittelalters einen großen Stellenwert. Heute gibt es neben einem Aussichtsturm und Restaurant auch eine Stiftskirche. Die wir aber nicht besichtigt haben. Rund um die Kirche herum befindet sich ein barockes Klostergebäude. Ein nettes Gelände, aber ansonsten nichts besonderes … so unser Eindruck.

Nun ging es weiter nach Werne. Da wir dort etwas früher als geplant da waren, sind wir noch etwas in der Umgebung herum gefahren. Etwas Interessantes haben wir aber nicht mehr entdecken können.

Die abschließende Übernachtung war wirklich sehr angenehm, in einer Pension die sich direkt über dem Marktplatz von Werne befand.

Bilder vom sechsten Tag:
Fahrradtour Tag 6 (Herne - Werne)


Tag 7 (Werne nach Hagen)
Die Radtour kam nun zu ihrem Ende. Heute stand die Fahrt nach Hagen, unseren Startpunkt, an. Zuvor haben wir uns aber noch bei einem schönen Frühstück in der Pension gestärkt und den Blick auf den Markt genossen, wo gerade der Wochenmarkt stattfand.

Auf dem Rückweg fuhren wir über Bergkamen und Kamen, Unna und Schwerte. Die einzelnen Städte haben uns dann noch mehr oder weniger intensiv angeschaut. In Hagen angekommen, ging es dann mit den Zügen zurück nach Hanau.

Bilder vom siebten Tag:
Fahrradtour Tag 7 (Werne - Hagen)


Bilanz:
Das war also unsere kleine Fahrradtour und es hat uns wirklich viel Freude bereitet. Allen die es ebenfalls spannend finden mal ein paar alte Industrieanlagen und -denkmäler zu besichtigen, kann man so eine Tour durchaus weiter empfehlen. Insgesamt haben wir 434 km zurück gelegt.

Mittlerweile haben wir uns mit allerlei Outdoor-Zeug eingedeckt (Zelt, Isomatten, Schlafsäcke, Rucksack und Trekkingstöcke sowie Navi und ein paar Sachen). Der Grund ist die bevorstehende Pyrenäentour Anfang September. Zuvor gibt es noch eine Probewanderung in der Pfalz. Darüber unddie Pyrenäentour beim nächsten Mal mehr.

Grüße
Marcus