Mittwoch, 2. Juni 2010

Schnee, Hochwasser und Einstürze in einer Höhle

Hallo aus Christchurch...

...ja nun sind wir wieder angekommen an unserem Startpunkt. Wir haben so einiges erlebt und es ist auch nicht immer alles so verlaufen, wie wir uns das vorgestellt hatten, aber wir hatten trotzdem eine schöne Zeit.

Wie im letzten Beitrag beschrieben, wollten wir gerne den Keplertrack machen. Wir hatten auch alles schon organisiert (2 Hütten, 1 Busrücktransfer). Los ging es in eher suboptimalem Wetter. Eigentlich sah es für die Tage zunehmend freundlicher aus, stattdessen gab es in Te Anau aber Schneeregen. Die Tour zur ersten Hütte war deutlich einfacher zu Gehen, als beim Copland-Track. Allerdings nahm der Schneeanteil auf den Wegen immer mehr zu...an der Hütte angekommen, lag dann eine Schneedecke von etwa 5-10cm (verweht). Es war ziemlich kalt und zum Glück hat einer von den Leuten, die mit auf der Hütte waren (2 Israelis, 1 Deutscher, 1 Nordkoreaner, 4 Amis, 1 Australier, 1 Neuseeländer, 1 Kanadier, sowie 2 Franzosen) ein Holzlager entdeckt. Ansonsten wäre das Schlafen in unseren 0815 Schlafsäcken bei durch die Tür hinein gewehten und mit Eisblumen verzierten Fenstern wohl schwerlich möglich gewesen. So haben wir es uns aber im eigentlichen Aufenthaltsraum mit den Matten „gemütlich“ gemacht und mit dem Feuer war es zumindest einigermaßen erträglich. Die Hoffnung auf besseres Wetter am Folgetag hat sich allerdings nicht bestätigt. Dichter Nebel in Verbindung mit Schneegriesel, waren alles andere als einladend. Da das entscheidende für den 2ten Tag die gute Sicht ist, haben wir uns, wie auch fast alle Hüttenkommilitonen für den Rückweg entschieden, der sich einzig aufgrund der 5cm dicken Reifschicht als sehenswert erwies.

Wir entschieden uns dann für die Weiterfahrt nach Dunedin, wo wir eine der heiß umworbenen Zugfahrten machen wollten. Bis dahin kamen wir aber zunächst gar nicht, da die einzige Straße (alles andere wären riesige Umwege) aufgrund von Überschwemmung gesperrt war (es hatte massiv an der Ostküste geregnet). Wir haben es uns also auf einem nahegelegenen Rastplatz bequem gemacht und dort dann auch die Nacht verbracht. Am nächsten Tag (etwas überraschend) war der Pegel massiv gesunken und wir konnten unsere Fahrt fortsetzen.

In Dunedin angekommen sind wir direkt zum Bahnhof, um die Zugfahrt zu machen. Allerdings war der Zug aufgrund von Einstürzen in einer Höhle gecancelt. Man hat uns dann dezente Hoffnungen auf eine Fahrt am Folgetag gemacht, aber als wir dann wieder dort aufgekreuzt sind, war leider immer noch keine Zugfahrt möglich. Entsprechend machten wir uns also wieder auf den Weg, weiter in Richtung Mount Cook, den höchstem Berg auf Neuseeland (3754m).

Die Nacht haben wir in Twizel verbracht. Am nächsten Tag aufgewacht war alles dicht mit Nebel und Hochnebel. Und als bei unserer Fahrt zum Berg der nächste Traum zu platzen drohte, da lösten sich Nebel und Wolken auf und traumhaft blauer Himmel, einzig mit etwas Warmluftadvektionsbewölkung verschleiert. Den Tag haben wir natürlich genossen und haben uns auf den Weg in Richtung Mueller Hut gemacht, wohlwissend, dass wir dort wohl nicht ankommen würden. Auf schließlich etwas 1500m war unserer Aufstieg (von 700m extrem steil nach oben) beendet, da die Fußspuren im mittlerweile über 50cm hohem Schnee aufhörten. Wir haben die sagenhafte Aussicht genossen und sind schließlich wieder abgestiegen.

Heute sind wir nun wieder in Christchurch und wie bei unserer Abfahrt regnet es. Zwei volle Tage haben wir noch, an denen wir die Vulkaninsel besuchen wollen und gerne den TranzAlpine(zug) fahren möchten. Dann geht es wieder zurück auf einem 30stündigen Flug nach Frankfurt.

Daher verabschieden wir uns nun und melden uns wieder, wenn wir wieder in Deutschland sind.

Viele Grüße
Tina und Marcus

PS: Fotos gibt es, wenn wir wieder da sind.