Montag, 27. Januar 2014

Raus aus dem unwinterlichen RMG

Servus,

das Wochenende ist vorüber ... aber es hat sich denke ich gelohnt. Nachdem wir am Freitag festgestellt hatten, dass es hier im RMG auf absehbare Zeit keine winterliche Freuden geben wird und beim Tippen für das Turnier in LE und BE die Sehnsucht nach wenigstens etwas Winter immer stärker wurde, musste etwas geschehen.

Samstagmorgen und der Gedanke einfach in die Rhön zu fahren und dort den Sonntag zu verbringen, brachte den Durchbruch. Fix die Jugendherberge in Oberbernhards angerufen ... kein Problem. Nach den üblichen Hausarbeiten, ging es dann am Nachmittag los. Dort haben wir dann gemütlich den Abend verlebt. Am nächsten Tag sind wir nach etwas schlafgestörter Nacht gegen halb Acht aufgestanden. Und nach dem Frühstück ging es dann los.

Wie erwartet hatte es über Nacht gut 5 cm geschneit. Bei wenig Wind sah alles schön winterlich aus. Einziges Problem ... der Nebel war doch ziemlich dicht, sodass die Sichteinschränkungen doch ziemlich stark waren. Egal ... schließlich wollten wir einen Schneespaziergang machen und nicht die schöne Aussicht genießen.

Von der Jugendherberge ging es los ... nach etwas Orientierungsschwierigkeiten am Anfang war das erste Ziel die Milseburg. Diese höchste Erhebung der Kuppenröhn befand sich auf einer Höhe von 835 m. Rund um diesen Berg soll es früher eine richtige Siedlung gegeben haben (Keltensiedlung in der Eisenzeit). Der obere Teil des Berges bestand aus vielen großen Steinen ... mit etwas Sicht hätte das sicherlich interessant ausgesehen. Auf dem Gipfel des beliebten Ausflugsziel findet man eine kleine Kapelle (war geschlossen), eine Kreuzigungsgruppe und eine Wirtschaft. Letztere war an diesem Tag allerdings für eine geschlossene Gesellschaft reserviert ... der Wirt hat seinen 50ten Geburtstag gefeiert.

Im Anschluss sind wir wieder abgestiegen und weiter in Richtung Fuldaer Haus gelaufen. Die Stimmung mit den doch ziemlich bescheidenen Sichten (teils keine 100 m) war ziemlich mystisch. Und plötzlich stand da das Fuldaer Haus. Ebenfalls eine Wirtschaft mit angeschlossenem Jugendheim und Zeltplatz. Gelegen ist das Fuldaer Haus auf der Maulkuppe (706 m). Offenbar war dort einiges los, zumindest konnte man das aus den vielen Autos schließen ... wir sind aber nicht hinein gegangen. Stattdessen ging es in einem etwas andere Weg so langsam wieder zurück ... vorbei an einem Rodelhang. Da ließ sich auch schön die Gier nach Schnee erahnen ... der Hang war schon bis zum Erdreich runtergerodelt. :-)

Von der Fuldaer Hütte gab es übrigens ein Schild, dass es bis zum Bahnhof nach Fulda nur 20 km sein sollen. Eine Wandertour in den Schnee lässt sich also auch gut von Fulda aus starten.

Nach dem wir zurück waren ... ging es schließlich gemütlich mit dem Auto die 100 km zurück nach Hanau. 1:15 h ... länger braucht man nicht und so werden wir solcherlei Ausflüge in Zukunft sicherlich hin und wieder einmal machen.

Anbei noch unsere Route, sowie ein paar winterliche Nebeleindrücke.

Viele Grüße
Marcus

Die Strecke mit Höhenprofil (18 km):


Ein paar Bilder:


Freitag, 17. Januar 2014

Silvesterkurzurlaub in der Rhön

Schönen guten Abend,

das neue Jahr ist schon voll am Laufen, da möchte ich nochmal einen kleinen Blick auf den vergangenen Jahreswechsel richten.

Wir hatten uns in diesem Jahr überlegt Silvester in der Rhön zu verbringen. Am 30ten Dezember 2013 war die Anreise, am 02ten Januar 2014. Der ursprüngliche Plan war die Zeit vor Ort mit ausgedehnten Langlauftouren zu verbringen. Allen sollte aber bekannt sein, dass daraus nicht wirklich etwas wurde.

Trotzdem wollten wir den Rhönausflug nicht canceln, sondern haben kurzerhand umgeplant. Statt Skifahren stand nun Wandern auf dem Programm ... und das geht in der Rhön wirklich super.

Am ersten Tag (30.12.2013)... dem Anreisetag ... haben wir einen kurzen Ausflug zum Kreuzberg gemacht. Eine Raueis-Nebel-Kombi gepaart mit etwa 2 cm Schnee erwarteten uns vor Ort. So hatte der Spaziergang dann doch einen Hauch von Winterrundgang. In Kombination mit dem nicht kräftigen, aber doch spürbaren Wind, fühlte es sich sogar noch so an. :-) Anschließend ging es zu unserer Unterkunft, die wir in Wildflecken gewählt hatten. Es handelte sich dabei um eine Ferienwohnung, die in einem Altbau untergebracht war, aber hochmodern im inneren umgebaut wurde. Auf kalte Glastische, starre Ledersessel und moderne Lampen stehen wir zwar nicht so ... aber unabhängig davon war die Wohnung schon wirklich klasse.

Hier nun noch ein paar Bilder vom ersten Tag:


Am zweiten Tag (31.12.2013) hatten wir uns eine größere Wanderung vorgenommen. Mit dem Auto sind wir bis nach Gersfeld gefahren. Gestartet sind wir bei grauem Himmel und Nebel, der bei der Überfahrt über eine Bergkuppe richtig dicht wurde. Das Glück war uns aber hold und auf der anderen Bergseite gab es Sonnenschein pur. Das Auto haben wir auf einem Parkplatz abgestellt und uns anschließend auf den Weg gemacht. Auf dem Parkplatz haben wir eine größere Kindersportgruppe gesehen. Die haben sich auch auf den Weg gemacht ... mit Rollerski 8-)
Wir sind dann zunächst zum Roten Moor gelaufen. Dabei handelt es sich um ein Hochmoor, dass zur Hessischen Rhön gehört und in der Vergangenheit stark ausgebeutet wurde (Torfabbau). Mittlerweile gehört es aber zum europäischen Schutzgebiet. Für Hessen ist es das größte Hochmoor des Landes und liegt auf über 800 m Höhe. Wir sind ein wenig herum spaziert und haben uns anschließend auf den Weg zur Wasserkuppe gemacht. Die Wasserkuppe trägt auch den Namen "Berg der Flieger". Und das konnte man an diesem perfekten Tag gut sehen. Über dem Nebel in den Tälern starteten immer wieder Segelflugzeuge und auch viele Paraglider versuchten den perfekten Aufwind zu finden um ein Stück weit in Richtung Tal zu gleiten. Eine klasse Aussicht hatte man von dem 950 m hohen Berg, der in der Tat von der Erscheinungsform nur eine Kuppe gewesen ist. Gepaart mit einer dünnen Schneedecke, Raureif und den Blick auf die Inversion waren die Wünsche des meteorologisch interessierten Zeitgenossen mehr als erfüllt. Von dem höchsten Gipfel Hessens ging es wieder zurück nach Gersfeld. Kurz bevor wir in die Inversion eintauchten, hat der Wind deutlich zugenommen ... da konnte man den für die Inversionsgrenze typische Windzunahme (Jet) mal live miterleben ... denn kurz darauf war wieder Windstille.
Mit schönen Eindrücken ging es durch den Nebel zurück nach Wildflecken, wo wir den Silvesterabend mit einem leckeren Essen und Spielen ganz gemütlich verbracht haben.

Hier ist unsere Tour:


Und nun noch ein paar Bilder vom Tag:


Am dritten Tag (01.01.2014) haben wir einen Ausflug zum Schwarzen Moor gemacht. Dieses Hochmoor ist noch deutlich größer als das Rote Moor und das größte Hochmoor von Bayern. Zwar war aufgrund von "Rutschgefahr" auf den Holzbohlen der Rundweg gesperrt ... was soll ich sagen ... wir haben uns den Spaziergang nicht entgehen lassen :-) Ein schöner Rundweg mit unterschiedlichen Zuständen des Moors, das nicht so stark ausgebeutet wurde, wie das Rote Moor. Das ganze gut beschildert ... wirklich interessant. Beim schwarzen Moor handelt es sich um eines der wichtigsten Hochmoore Mitteleuropas. Es liegt auf der Wasserscheide zwischen Weser und Rhein. Vor dem Eingang befand sich noch eine Gedenktafel und das Eingangstor zu einem Gelände des Reichsarbeitsdienstes, das wären der Nazizeit Entwässerungsmaßnahmen betrieben hatten ... die aber völlig realitätsfern waren.
Nach dem Rundgang im Moor sind wir noch zum Dreiländereck gelaufen (Bayern, Hessen, Thüringen). Dort gab es noch einen alten Wachturm und Stacheldrahtzaun, der damaligen innerdeutschen Grenze. Was uns aber extrem beeindruckte war wieder einmal die Meteorologie. Auf der bayerischen Seit, wo wir uns befanden, gab es Plusgrade und alles war getaut ... die Sonne schien. Beim Blick nach Thüringen zeigte sich aber eine dichte Nebelwand und im Übergangsbereich eine weiße Landschaft mit verreifte Bäumen. Wir sind dann ein Stück in Richtung Thüringen (leicht bergab) gelaufen und damit Stück für Stück in den dichten Nebel eingedrungen. Die Sichtweiten waren vielleicht 100 m. Mitten im Nebel kam man sich vor wie in einer fremden Welt ... Ruhe ... alles weiß, fest gefrorene Böden ... irgendwie surreal.
Anschließend ging es zurück zum Parkplatz und mit dem Auto nach Wildflecken.

Hier ein Blick auf unsere Runde:


Und noch ein paar Bilder:


Von Wildflecken ging es dann direkt nach Thüringen, wo wir noch in paar Tage bei Tinas Eltern verbracht haben und auch in diesem Jahr einen Tag zum Biathlon gegangen sind. Das Wetter war aber an dem Tag wo wir da waren, wie genau vor einem Jahr. Nebel, Regen, grau und verhältnismäßig mild. Man hätte meinen können, es wäre nur ein anderer Tag vom Wettkampf 2013.

Nun hat der Arbeitsalltag wieder begonnen... Urlaub gibt es erst wieder im Frühjahr und bis dahin hoffe ich die Wandertour in den Seealpen aufgearbeitet zu haben.

Bis bald
Marcus

PS: Noch ein kleiner Bonus ... drei ausgewählte Panoramas: